Was Ausrichtung mit der Sonnenblume zu tun hat….
Ich habe die letzten Wochen das Sonnenblumenfeld an unserem Spazierweg beobachtet. Anfangs waren fast alle geschlossen, nur wenige erblüht. Dennoch haben sich alle der Sonne nach ausgerichtet.
Das fand ich wunderschön, wie sie gewachsen sind und eine nach der anderen sich in ihrer vollen Pracht zeigte.
So habe ich die Sonnenblumen betrachtet, fest verwurzelt stehen sie auf dem Feld, sie spüren die Sonne in ihrem Innersten und folgen ihr. Die Natur ist so genial.
Wenige Tage darauf, am späten Nachmittag, war ich wieder unterwegs am Feld. Alle Sonnenblumen waren mehr gen Osten ausgerichtet, sehr ungewöhnlich, da die Sonne schon deutlich im Westen stand.
Was war anders an dem Tag? Nach kurzer Überlegung fiel es mir ein.
Es war der Sturm am Vormittag, der erst gegen Mittag nachließ.
Als der Sturm kam, folgten sie nicht mehr der Sonne, sondern wendeten sich vom Sturm ab. Das fand ich so faszinierend. Indem sie sich abwandten, konnte der Wind sie nicht greifen, er strich nur an ihnen entlang.
Und sie stehen da immer noch in ihrer Pracht, weil sie sich nach der Sonne ausrichten und mit dem Wind. Je nachdem, was dienlich ist. Sie gehen nicht gegen den Sturm, wenn er am stärksten ist. Sie schützen sich durch Abwenden, um sich der Sonne wieder zuzuwenden in ihrer vollen Schönheit und Kraft.
Es war eine so schöne Erkenntnis für mich, dass es Sinn macht, sich im Sturm nicht unbedingt gegen den Wind zu stellen, sondern ihn fest verwurzelt abgewandt vorbei ziehen zu lassen, um sich dann wieder der Sonne zuzuwenden.
Mal Richtung Sonne, mal fest verwurzelt mit dem Wind. Ich bestimme die Richtung, auch im Sturm.
Die Sonnenblume folgt der Sonne, ich meinem Herzen und meiner Seele, dem Licht in mir. Wem folgst Du?